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Musikschulen fordern politische und finanzielle Unterstützung auf dem Weg in die digitale Zukunft

„Musikschulen brauchen politische und finanzielle Unterstützung auf dem Weg in die digitale Zukunft!“ lautet der Tenor des Hamburger Memorandums, das der Verband deutscher Musikschulen (VdM) auf seiner Hauptarbeitstagung und Trägerversammlung in Hamburg verabschiedete. Darin heißt es: „Der Ausbau der digitalen Strukturen in öffentlichen Musikschulen muss schneller und umfassender voranschreiten. Dazu bedürfen die Musikschulen politischer Unterstützung durch alle verantwortlichen Stellen in Bund, Ländern und Kommunen. Hierbei dürfen die Kommunen in ihrer Verantwortung für Musikschulen nicht allein gelassen werden.“ Digitalpakte von Bund und Ländern und die entsprechenden Förderprogramme müssten dabei „auch dem Ausbau digitaler Strukturen, Prozesse und Ressourcen in Musikschulen zugutekommen“. Die Trägerversammlung des VdM in Hamburg fordert daher von Bund, Ländern und Kommunen „eine bedarfsgerechte, abgestimmte Unterstützung für die digitale Entwicklung von Musikschulen und eine Bereitstellung von Ressourcen dazu in angemessenem Umfang.“

In seiner Begrüßung betonte der Bundesvorsitzende des VdM, Ulrich Rademacher, den Erneuerungs- und Veränderungsbedarf im Hinblick auf den Zusammenhalt in der Gesellschaft, Digitalisierung und Inklusion ebenso wie die politische Verantwortung für musikalische Bildung. Dazu sagte Rademacher: „Unser größtes Kapital sind gute, authentische, motivierte, fortgebildete und vernetzte Lehrkräfte, die als Lehrende und Künstlerinnen begeistern, die als Vorbilder und als Experten glaubwürdig sind. Und diese Menschen wollen gepflegt, gefordert und wertgeschätzt werden. Auch daher fordert der VdM in seinem vor einem Jahr verabschiedeten ‚Stuttgarter Appell‘ die Träger seiner Musikschulen auf, sich klar für Anstellungsverhältnisse zu entscheiden und überall dort, wo dieses Ziel noch nicht erreicht ist, den Anteil an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen kontinuierlich zu erhöhen.“

Im Fokus einer Podiumsdiskussion mit Experten wie Armin Augat, Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern, und Jörg Freese, Beigeordneter des Deutschen Landkreistages, standen ebenfalls die Beschäftigungsverhältnisse an Musikschulen in Deutschland. Freese hielt am Grundsatz einer breiten Entscheidungsbasis als kommunaler Arbeitgeberverband fest, betonte jedoch: „Wir brauchen ein hohes Maß an hauptamtlich Beschäftigten“. Gerade angesichts der zahlreichen und vielfältigen Kooperationen der öffentlichen Musikschulen mit allgemein bildenden Schulen sagte Augat: „Nutzen Sie die Gunst der Stunde. Wenn Sie solche Aufgaben verstetigen, brauchen Sie Planungssicherheit.“ und hab dabei die Bedeutung von Festanstellungen für verlässliche, nachhaltige Musikschularbeit hervor.

Die rund 300 Teilnehmer der Hauptarbeitstagung diskutierten außerdem in Workshops zu gesellschaftlichen und digitalen Herausforderungen für die Musikschulen, zu Veränderungen des schulischen Umfeldes sowie zu Fragen des Berufsnachwuchses und der Aus- und Weiterbildung.

Die Hauptarbeitstagung mit Trägerversammlung wurde in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Jugendmusikschule der Hansestadt Hamburg (JMS) und dem Hamburger Konservatorium veranstaltet. Sie wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Hansestadt Hamburg.

Der VdM ist der Fach- und Trägerverband der rund 930 öffentlichen, zumeist kommunalen Musikschulen, in denen an bundesweit 4.000 Standorten über 1,4 Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene von mehr als 39.000 Fachlehrkräften im gesamten Spektrum des Musizierens unterrichtet werden. Er engagiert sich als Fachpartner für die bundesweite Entwicklung und Umsetzung musikalischer Jugend- und Erwachsenbildung.

Das Hamburger Memorandum ist veröffentlicht unter www.musikschulen.de/vdm/positionen.

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